30 Januar 2015

Rezension: Volks, Sybil - Torstraße 1

Kurzbeschreibung

2009: Der Soho House Club in Berlin eröffnet im Gebäude der Torstraße 1. Um darin ihren 80. Geburtstag zu feiern, schmuggelt sich Elsa gemeinsam mit Bernhard, hinein. Alle drei verbindet eine bewegende Geschichte und der Leser wird in das letzte Jahrhundert deutscher Geschichte entführt.





Meine Meinung

Leide habe ich nicht wirklich in die Geschichte hinein gefunden und so hat mir das Buch nicht ganz so gut gefallen, wie erwartet bzw gehofft. Der Roman wird aus den verschiedensten Perspektiven erzählt. So wird einmal die Lebensgeschichte von Vicky und von Wilhelm beleuchtet, später wiederum die von Elsa und Bernhard. Zudem springt man unangekündigt ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, was zur Folge hatte, dass ich desöftern durcheinander geraten bin. Auch werden bedeutende Ereignisse mit einer Geschwindigkeit und Oberflächlichkeit erzählt, dass ich es kaum für möglich hielt (aber da der Roman ja eigentlich fast das gesamte letzte Jahrhundert abdecken sollte, wären Ausschweifungen auch nicht möglich gewesen). Zudem konnte ich mich auch kein Protagonist für sich gewinnen. Trotz dieser Kritikpunkte habe ich es bis zum Ende gelesen und auf den letzten 100 Seiten hat es durchaus an Fahrt gewonnen, wo ich doch ein wenig von dem Schicksal der Charaktere berührt wurde und sie bedauern konnte. Die Idee einer Freundschaft, die trotz aufgezwungener Trennung und Kriege andauert, hat mir sehr gut gefallen. Auch diese Kriegsthematik in Form eines Romans aufzugreifen, finde ich gelungen und an dieser Stelle ein großes Lob an die Autorin, die sich tiefgründig mit der Zeitgeschichte und der Torstraße 1 auseinandergesetzt hat.

Fazit

Torstraße 1 ist definitiv kein Buch für Zwischendurch. Es braucht ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit, um die Tiefgründigkeit der Geschehnisse erfassen zu können. Sicherlich ein sehr lesenwertes Buch für all jene, die etwas über die Geschichte der DDR, verknüpft mit wunderbaren Freundschaften erfahren möchten. Aufgrund oben genannter Kritikpunkte gibt es von mir nur drei Sterne.

Danke für das Leseexemplar!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen