Kurzbeschreibung
2009:
Der Soho House Club in Berlin eröffnet im Gebäude der Torstraße 1. Um
darin ihren 80. Geburtstag zu feiern, schmuggelt sich Elsa gemeinsam mit
Bernhard, hinein. Alle drei verbindet eine bewegende Geschichte und der
Leser wird in das letzte Jahrhundert deutscher Geschichte entführt.
Meine Meinung
Leide
habe ich nicht wirklich in die Geschichte hinein gefunden und so hat
mir das Buch nicht ganz so gut gefallen, wie erwartet bzw gehofft. Der
Roman wird aus den verschiedensten Perspektiven erzählt. So wird einmal
die Lebensgeschichte von Vicky und von Wilhelm beleuchtet, später
wiederum die von Elsa und Bernhard. Zudem springt man unangekündigt
ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, was zur Folge
hatte, dass ich desöftern durcheinander geraten bin. Auch werden
bedeutende Ereignisse mit einer Geschwindigkeit und Oberflächlichkeit
erzählt, dass ich es kaum für möglich hielt (aber da der Roman ja
eigentlich fast das gesamte letzte Jahrhundert abdecken sollte, wären
Ausschweifungen auch nicht möglich gewesen). Zudem konnte ich mich auch
kein Protagonist für sich gewinnen. Trotz dieser Kritikpunkte habe ich
es bis zum Ende gelesen und auf den letzten 100 Seiten hat es durchaus
an Fahrt gewonnen, wo ich doch ein wenig von dem Schicksal der
Charaktere berührt wurde und sie bedauern konnte. Die Idee einer
Freundschaft, die trotz aufgezwungener Trennung und Kriege andauert, hat
mir sehr gut gefallen. Auch diese Kriegsthematik in Form eines Romans
aufzugreifen, finde ich gelungen und an dieser Stelle ein großes Lob an
die Autorin, die sich tiefgründig mit der Zeitgeschichte und der
Torstraße 1 auseinandergesetzt hat.
Fazit
Torstraße
1 ist definitiv kein Buch für Zwischendurch. Es braucht ausreichend
Zeit und Aufmerksamkeit, um die Tiefgründigkeit der Geschehnisse
erfassen zu können. Sicherlich ein sehr lesenwertes Buch für all jene,
die etwas über die Geschichte der DDR, verknüpft mit wunderbaren
Freundschaften erfahren möchten. Aufgrund oben genannter Kritikpunkte
gibt es von mir nur drei Sterne.
Danke für das Leseexemplar!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen