08 Februar 2015

Rezension: Lange, Kathrin - Madonna

Inhalt
 
„Madonna“ stellt den dritten und somit letzten Band der Engelmörder-Trilogie von Kathrin Lange dar, indem wiederum Katharina Jacob im Mittelpunkt steht. Wir befinden uns in Nürnberg, im Jahre 1493. Während sie in dem von ihrem Mann geerbten Fischerhaus kranke, alleinstehende Frauen pflegt, von intimen Begegnungen mit Richard Sterner träumt, beginnt unerwartet eine ominöse Mordserie. Als plötzlich auch noch Richard in Begleitung von Heinrich Kramer nach Nürnberg zurückkehrt, wird es in der Stadt zunehmend düsterer! Steckt Katharina Jacob hinter all den grausamen Morden?




Eigene Meinung

Bereits auf den ersten Seiten hat mich die Handlung gepackt. Mein Vorurteil, historische Romane seien zäh und kompliziert, wurde hier keineswegs bestätigt. Originell und spannend hat Lange dieses Werk aufgebaut: sie arbeitet viel mit geheimnissvollen Hinweise ihrer Protagonisten. Man ahnt, dass sich in der Vergangenheit von Familie Jacob schlimmes zugetragen haben muss – doch diese verborgene Welt ist nicht bereits von Anfang an durchschaubar, sondern wird nur nach und nach offenbart. Dabei erwarten den Leser einige Überraschungen. Sehr informativ ist auch der Perspektivenwechsel – er trägt wesentlich dazu bei, dass das ganze spannend bleibt, sich der Leser in die verschiedensten Protagonisten hineinzuversetzen vermag und die Geschehnisse aus der Sicht der anderen Personen erlebt werden können. Vom Aufbau her hätte ich es allerdings besser gefunden, wenn diese Perspektivenwechsel deutlicher dargestellt worden wären – ist aber Geschmackssache. Die Figuren hat Lange unglaublich liebevoll dargestellt. Bereits zu Beginn entstand in mir eine große Bewunderung für Katharina. Sehr liebenswert habe ich auch die Figuren des Arnulfs und Richards gefunden. Alle drei kann man für ihre Selbstlosigkeit und Treue nur bewunden. Langes Schreibstil hat mir auch außerordentlich gut gefallen. Gleich auf den ersten Seiten fällt auf, welch schöne Adjektive die Autorin verwendet und wie bildreich und detailliert ihre Sprache ist. Die einzelnen Szenen werden sehr ausführlich beschrieben, so dass sich der Leser ein gutes Bild von den damaligen Verhältnissen und Bedingungen machen kann. Für mich keineswegs unnötig in die Länge gezogen, wodurch der Lesefluss gestört werden hätte können, sondern notwendig! Überdies hat die Autorin meines Erachtens für diese Trilogie hervorragend recherchiert und in einem Nachwort geht sie nochmals aus die wahrheitsgetreuen bzw erfundenen Elemente ein, was ich super fand.

Fazit

„Madonna“ enthält viele interessante geschichtliche Informationen über das Leben im mittelalterlichen Nürnberg, ua über die Inquisition, sowie auch über den damaligen Stand der Medizin. Auch Romantiker sollten nicht zu kurz kommen. Eine absolute Leseempfehlung für jene, die ihre Liebe zu historische Romane entdecken wollen oder bereits entdeckt haben.


1 Kommentar:

  1. Hallo!
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    Liebe Grüße
    Lisa

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