Jan-Philipp
 Sendker wurde 1960 in Hamburg geboren. Von 1990 bis 1995 war er als 
Amerika-, und von 1995 bis 1999 als Asien-Korrespondent für die 
Zeitschrift „Stern“ tätig. Seit er nach einem weiteren Aufenthalt in 
Amerika nach Deutschland zurückkehrte, arbeitet er als freier Autor mit 
seiner Familie in Potsdam. 2000 erschien seine China Reportage „Risse in
 der Großen Mauer“ und bereits 2002 folgte sein erster Roman „Das 
Herzenhören“.Im September 2012 erschien sein neuestes Werk 
„Herzensstimmen“ – eine Fortsetzung von „Das Herzenhören“.
Inhalt
Julia
 Win, eine junge Rechtsanwältin, leidet sehr unter dem Verschwinden 
ihres Vaters vor vier Jahren. Eines Tages findet sie einen alten 
Liebesbrief. Diesen hat ihr Vater vor vierzig Jahren an eine ihr 
unbekannte Frau namens Mi Mi in Birma geschrieben. In der Hoffnung, dort
 ihren Vater wiederzufinden, macht sie sich auf dem Weg nach Birma. Wird
 Julia Win in dem kleinen Bergdorf den Geheimnissen ihres Vaters näher 
kommen? Was sie dort zu hören bekommt, führt sie ein in das Geheimnis 
zweier Liebenden, welches in ihrem Leben tiefgreifende Spuren 
hinterlässt und dieses für immer verändert.
Meine Meinung
Ich
 war bereits ab der ersten Seite in den Bann dieser unglaublich 
berührenden und zärtlichen Geschichte gezogen. Während die Vergangenheit
 des verschwundenen Vaters von Julia Win die Rahmenhandlung dieses 
Romans bildet, die ihr ein alter Mann namens U Ba erzählt, bildet die 
Gegenwart, in der Julia sich in Birma befindet, nur die Nebenhandlung. 
Julia darf endlich die Jugendzeit ihres Vaters, die er in Kalaw 
verbracht hat, kennenlernen. Dabei wird der Leser gemeinsam mit Julia in
 die Welt von Mi Mi, einem gehbehinderten Mädchen und Tin Win, einem 
blinden Jungen entführt. Beide müssen ein unglaubliches Schicksal 
erleiden und dennoch halten sie über Zeit und Raum hinweg an ihrer Liebe
 fest. Unglaublich feinfühlig, sanft, sprachgewaltig und mit vielen 
philosophischen Lebensweisheiten angereichert, erzählt Jan-Philipp 
Sendker von ihrer Liebe – einer Liebe, die das Leserherz zutiefst 
anrührt. Gerade weil Sendker ein Mann ist, war ich über diese 
Tiefgründigkeit – nicht Kitsch – positiv überrascht. Bald schon wachsen 
einem die beiden Protagonisten ans Herz, man fiebert, hofft, bangt, 
freut sich und weint mit ihnen, erlebt hautnah ihre unerschütterliche 
Sehnsucht. Eine Geschichte, die der Leser wohl erst sacken und 
nachwirken lassen muss.
Fazit
Auch
 wenn die Geschichte meines Erachtens der Realität nur wenig nahe kommt,
 ist es doch ein „Gaumenschmaus“ für das Leserherz. Eine wahnsinnig 
sensible, tiefgründige, bewegende und berührende Liebesgeschichte 
zwischen zwei Menschen, die vom Schicksal zwar stark gekennzeichnet 
waren, aber trotz aller Unbeständigkeit um sie herum in beständiger 
Sehnsucht und Liebe aneinander festgehalten haben. Ein Zeugnis einer 
unglaublichen Liebe, die wohl alles zu überdauern zu scheint :) 
War mein persönliches Lesehighlight 2012!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen